Gewachsene Verbindungen: Blicke auf Israel und Deutschland
Mit Alma Sadé und Dr. Alexandra Nocke
Wenn von „den Beziehungen“ zwischen Deutschland und Israel die Rede ist, wird es schnell staatstragend – oder schwarz-weiß. Dann geht es um „pro“ und „anti“, um Täter und Opfer, um politische Positionierungen und Stellungsnahmen, die häufig nach Worthülsen klingen. Das hat jedoch wenig mit den Lebenswelten von Israelis und Deutschen zu tun, die sich in ihrem Alltag tatsächlich begegnen. Ihre Geschichten erzählen oft von Zwischenmenschlichem und Emotionen, persönlichen Verbindungen und gemeinsamem Erleben.
„Woran denkst Du, wenn Du an Israel denkst? Woran denkst Du, wenn Du an Deutschland denkst?“ – sind die zwei Fragen, die Dr. Alexandra Nocke und Teresa Schäfer im Rahmen ihres Buches „Ich sehe was, was Du nicht siehst. Deutschland. Israel. Einblicke.“ ihren Interviewpartner:innen gestellt haben. Eine der Beitragenden im Buch war die Sopranistin Alma Sadé, die an diesem Abend zusammen mit Alexandra Nocke über ihren ganz persönlichen Blick auf Deutschland und Israel spricht. Es geht dabei um Grünflächen im nowhere land, Freiheit und Ficusbäumen auf den Boulevards in Tel Aviv, aber auch um den existentiellen Bruch nach dem 7.10.2023. Im Jüdischen Salon präsentieren Alexandra Nocke und Alma Sadé überraschende Perspektiven auf die Beziehungen zwischen Israelis und Deutschen und blicken auf Trennendes und Verbindendes, Ungewöhnliches und vermeintlich Typisches.
Mittwoch, 4. Dezember 2024 – 19:30 Uhr
Jüdischer Salon im Grünen Salon
an der Volksbühne Rosa-Luxemburg-Platz 2
Die Sopranistin Alma Sadé wurde 1981 als Alma Saddeh Moshonov in eine renommierte Künstler:innenfamilie in Tel Aviv geboren. Nach einem Schulpraktikum am Opernhaus von Tel Aviv zog sie nach New York und absolvierte ein vierjähriges Gesangsstudium am Mannes College of Music. Anschließend erhielt sie ein Engagement an der Deutschen Oper am Rhein und überzeugte mit ihrer gesanglichen wie sprachlichen Vielseitigkeit. Sie sang klassische Opern und Operetten in deutscher, französischer und italienischer Sprache. Seit 2014/2015 ist sie als Solistin festes Ensemblemitglied an der Komischen Oper in Berlin und übernahm unter andrem Rollen in Die Hochzeit von Figaro, West Side Story und Anatevka. Alma Sadé lebt in Berlin.
Alexandra Nocke konzipiert und kuratiert Ausstellungen, Bücher und Kulturveranstaltungen. Sie arbeitet als Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin unter anderem in Deutschland und Israel zu Fragen der Identitätsentwicklung in der zeitgenössischen israelischen Gesellschaft sowie zu Kunst und Kultur in Israel mit dem Schwerpunkt Fotografie. Ihre Doktorarbeit wurde unter dem Titel The Place of the Mediterranean in Modern Israeli Identity (2009) veröffentlicht. Sie war für die Projekte Wir sind hier – Türkisch-deutsches Leben 1990. Fotografien von Ergun Çağatay (2021), für die Wanderausstellung Israelis & Deutsche (2015) sowie Insight: Micha Bar-Am’s Israel (2011) des Magnum-Fotografen Micha Bar-Am verantwortlich. Alexandra Nocke lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Anmeldung unter der Email info@salon-ich.berlin oder über den Ticketverkauf der Volksbühne