Durch die besonderen Zielgruppen – zukünftige Lehrkräfte und Schüler:innen in einem heterogenen Lehrsetting – stellte sich kontinuierlich die Frage, wie politische Bildung mit historisch-politischer Bildung verknüpft werden kann und sollte, und welche Funktionen „Gedenkkultur“ und ihre dahinterstehenden nationalen Narrative haben können. Historische Orte und Gedenkstätten stehen vor der Herausforderung, dass sie das dort Geschehene schwer in die Gegenwart transferieren können. Hier setzt die politische Bildung an, die darauf abzielt, kritische Denkweisen und Meinungsbildung zu befähigen, um antidemokratischen Tendenzen entgegenzuwirken. Eine Gelingensbedingung ist die Herstellung von Bezügen zur Lebenswelt junger Menschen und die Unterstützung bei der Verarbeitung des neuen Wissens, der Irritationen und Emotionen sowie der Anerkennung verschiedener Perspektiven.
Über die intensive inhaltliche Arbeit zu Formaten der Holocaust Education, den Austausch mit Expert:innen und den Studierenden sowie die Arbeit in multilateralen und internationalen Teams stellten wir sicher, neue Methoden und Formate der historisch-politischen Bildung zu entwickeln. Diese Methoden sollen nachhaltig wirken, Raum für Austausch bieten, einen Perspektivwechsel anregen und das Erlernen von Widerspruchstoleranz ermöglichen. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf der kritischen Reflexion verschiedener nationaler Narrative und Wirklichkeitskonstruktionen und der sinnvollen Verknüpfung historischer Orten und Gedenkstätten mit lebensweltlichen Bezügen von Schüler:innen in einem internationalen Kontext.