Damit wird eine zentrale Institution der Antisemitismusprävention in Berlin angegriffen – in einer Zeit, in der jüdisches Leben in unserer Stadt so bedroht ist wie lange nicht mehr. Diese Entscheidung ist nicht nur verantwortungslos, sie sendet ein fatales Signal: „Nie wieder“ gilt offenbar nicht für die Bildungsarbeit. Die Antwort des Berliner Senats auf den steigenden Antisemitismus ist die komplette Zerstörung der über Jahre etablierten zentralen Anlaufstelle für Schulen.
Seit dem 7. Oktober steigen die Fälle von Antisemitismus in Berlin dramatisch. Die Nachfrage nach Unterstützung an Schulen war nie höher: Täglich wenden sich Lehrer, Schüler und Eltern an uns, um Hilfe zu bekommen – allein in den letzten Monaten haben wir tausende Lehrkräfte beraten. Doch nun zwingt uns der Senat, hunderte bereits gebuchte Workshops an Berliner Schulen abzusagen, darunter dringend benötigte Veranstaltungen zum Nahostkonflikt.
Die Konsequenzen sind dramatisch:
- Zentrale Anlaufstelle für Berliner Schulen wird zerschlagen.
- Antisemitismus bleibt unbeantwortet mitten in einer gesellschaftlichen Krise.
- Bereits zugesagte Mittel werden gestrichen ein Wortbruch des Senats.
Statt bestehende Strukturen zu stärken, wird der Kampf gegen Antisemitismus ausgebremst. Diese Entscheidung ist ein Schlag ins Gesicht aller, die sich für eine wehrhafte Demokratie einsetzen. Der Berliner Senat hatte versprochen, dass der Kampf gegen Antisemitismus oberste Priorität hat dieses Versprechen wird nun gebrochen.
Wir fordern den Senat auf, diese Entscheidung sofort zurückzunehmen! Außerdem fordern wir die Mitglieder des Abgeordnetenhauses und den Koalitionspartner SPD auf, Verantwortung für die Zivilgesellschaft zu übernehmen. Steuergelder dürfen nicht für Symbolpolitik verschwendet werden, sondern müssen nachhaltig in die Sicherheit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt investiert werden. Auf dem Spiel steht der Frieden in unserer Stadt. Setzen Sie bitte diesem Spuk ein Ende! Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Vorstandsvorsitzender der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus – KIgA e.V.
Derviş Hızarcı